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Aigner: Mit Biomasse gegen den Klimawandel und für eine stärkere Energieunabhängigkeit

Anlässlich ihres Besuches der bioliq©-Anlage zur Herstellung eines "Biomass-to-Liquid" (BtL)-Biokraftstoffes im Forschungszentrum Karlsruhe und der Bioenergieregion Hohelohe-Odenwald-Tauber bekräftigte die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner die große Bedeutung, die die Gewinnung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen hat.

"Auf der einen Seite müssen wir Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. Gleichzeitig müssen Wege zu einer stärkeren Energieunabhängigkeit, gerade in den ländlichen Regionen, gefunden werden. Zur Erreichung dieser Ziele wird die Nutzung von Biomasse immer wichtiger."

Die Entwicklung der so genannten bioliq©-Anlage und der Zusammenschluss der drei Kreisen Hohenlohe, Neckar, Main-Tauber zur Bioenergie-Region unterstützen dieses Ziel:

Die bioliq©-Anlage ist mit fast 14,5 Millionen Euro ein bedeutendes Förderprojekt des BMELV im Bereich Nachwachsender Rohstoffe. Die Biomass-to-Liquid (BtL)-Technologie verspricht wichtige Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Biokraftstoffen. BtL-Kraftstoff benötigt tendenziell weniger Anbauflächen, da er aus Rest- und Abfallstoffen herstellbar ist und der zur Produktion notwendige Rohstoff weist einen sehr hohen Energieertrag pro Flächeneinheit auf, da die Biomasse ganzer Pflanzen genutzt werden kann. Auch das Treibhausgasminderungspotenzial dieses Biokraftstoffes ist dadurch besonders groß. Nach Berechnungen verschiedener Studien kann die CO2-Reduzierung gegenüber fossilen Kraftstoffen bis zu 90% betragen. Darüber hinaus verbrennt der Kraftstoff auch in bestehenden Fahrzeugen sehr sauber und verursacht deutlich weniger Schadstoffe, als konventioneller Diesel- oder Ottokraftstoff.

Die hohe Fördersumme verdeutlicht die große Bedeutung, die die Bundesregierung neuen Biokraftstoffen beimisst. "Wegen der zukunftsweisenden Bedeutung des Projekts hoffe ich auf eine stärkere finanzielle Unterstützung der BtL-Technologie durch die Wirtschaft", so Bundesministerin Aigner.

Die von Bundesministerin Aigner besuchte "Bioenergie-Region Hohelohe-Odenwald-Tauber" gehört zu den Gewinnern des im Jahr 2008 ausgerufenen BMELV-Wettbewerbs „Bioenergie-Regionen“. Ziel ist es, ausgewählte Regionen dabei zu unterstützen, Bioenergiepotenziale im ländlichen Raum stärker zu nutzen, um so neue Arbeitsplätze und mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu schaffen. Insgesamt 210 Regionen, darunter Dörfer ebenso wie Zusammenschlüsse mehrerer Landkreise, reichten ihre Bewerbung für den Wettbewerb ein. Zu den 25 Regionen mit den besten Ideen zählt auch "Hohenlohe-Odenwald-Tauber". Das BMELV unterstützt diese Bioenergie-Region in den nächsten drei Jahren bei der Umsetzung ihres Bioenergie-Konzeptes mit Fördermitteln in Höhe von ca. 377.000 Euro. Die Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber planen den Aufbau eines landkreisübergreifenden Energiemanagements: Strom und Wärme sollen zukünftig verstärkt aus Biogas, Holz, Rest- und Abfallstoffen gewonnen werden.

"Ich bin mir sicher: Diese Bioenergieregion hat eine Vorbildfunktion. Ich wünsche mir, dass sich viele Nachahmer finden werden", sagte Bundesministerin Aigner.

 

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk besichtigen die vom BMELV geförderte BtL-Pilotanlage am Forschungszentrum Karlsruhe. Derzeit befindet sich hier die 1. Prozess-Stufe in Betrieb, die 2. in Bau und die 3. im Antragsverfahren. In zwei Jahren soll die Anlage den ersten Synthesediesel aus Biomasse liefern. Interessant ist das Verfahren aber nicht nur für die Produktion von Biokraftstoffen -  das anfallende Zwischenprodukt Dimethylether ist auch ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk besichtigen die vom BMELV geförderte BtL-Pilotanlage am Forschungszentrum Karlsruhe. Derzeit befindet sich hier die 1. Prozess-Stufe in Betrieb, die 2. in Bau und die 3. im Antragsverfahren. In zwei Jahren soll die Anlage den ersten Synthesediesel aus Biomasse liefern. Interessant ist das Verfahren aber nicht nur für die Produktion von Biokraftstoffen - das anfallende Zwischenprodukt Dimethylether ist auch ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie.